Was ist Selbstermächtigung über sich selbst?
Hier ist ein Brief, mit dem ich in der Hoffnung bin, dass er die richtigen Menschen erreicht.
Wenn du möchtest, kannst du den Artikel gerne an Menschen weiterleiten, von denen du annimmst, dass der Brief sie erreichen möchte.
Liebe Freunde, wir sind nun schon eine sehr lange Zeit mehr oder weniger denselben Weg gegangen. Es ist der Weg der Erkenntnis. Viele von Euch werden es sicher auch so sehen, dass wir alle auf dem Weg sind und solange wir leben wahrscheinlich nicht damit fertig werden, Erkenntnisse zu erlangen. Wenn das so ist, dann gibt es den falschen Weg nicht. Und wenn es den falschen Weg nicht gibt, dann gibt es auch nicht den richtigen Weg. Es gibt nur das Bewusstsein, dass in diesem Augenblick nur genau das erkennen kann, was zu ihm passt. Die Welt im Außen spiegelt dir, was du in deinem Bewusstsein bist. Jeder andere Mensch hat eine andere Sicht-, Betrachtungs- und Herangehensweise. Diese hat er solange, wie er sie glaubt zu brauchen.
Mit den folgenden Zeilen möchte ich ganz bestimmte Menschen ansprechen. Aber dennoch darf sich gerne jeder Mensch angesprochen fühlen. Ich weiß, dass du das hier nicht verstehen können wirst, weil deine Sicht dir die Wahrheit, also das göttliche Prinzip hinter den Dingen die dir begegnen verschleiert. Ich möchte dir dennoch sagen, dass ich dich mit weit geöffnetem Herzen so annehme, wie du bist. Du hast die Freiheit dich gegen alles und jeden zu stellen. Dabei darf es dir jedoch bewusst werden, dass du dich nur gegen dich selbst stellst.
Wenn sich ein Mensch dagegen sträubt den göttlichen Funken in den Dingen zu erkennen, die ihm begegnen oder die andere Menschen ihm zeigen wollen, sträubt er sich gegen das Erkennen seiner Selbst. Darin drückt sich das Verlangen des Dämonischen in uns aus, das auch existieren und gesehen werden möchte. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, trägt jeder von uns mehr oder weniger ausgeprägt den dunklen Anteil in sich. Mit den passenden Anreizen kann dieser Anteil größer oder kleiner werden. Da sich das eigene Dämonische nicht selbst abschaffen möchte, sieht es immer nur den dämonischen Anteil in anderen Menschen und kaum bei sich selbst.
So kann jeder Versuch sich gegen das Göttliche in sich selbst auszuwirken, als ein Versuch des Dämonischen in sich selbst betrachtet werden, das nicht entlarvt und transformiert werden möchte. An dieser Stelle entsteht eine Weggabelung, an der sich jeder Mensch selbst befragen muss, ob er sich weiterhin auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten auswirken möchte oder zu sich selbst zurückkehren möchte. Alles ist freiwillig und alles ist erlaubt mit sich selbst zu tun.
Es geht immer um Herrschaft. Alles in uns ist darauf ausgelegt, für Sicherheit sorgen zu wollen. Menschen streben immer nach einem guten, angenehmen und bequemen Leben. Das ist einfach unsere Natur. Daraus kann das Streben nach Herrschaft entstehen. Dieses Streben beginnt aber bereits in der Begegnung zwischen dir und mir, zwischen dir und deinen Freunden, zwischen dir und deinen Angehörigen. Vielfach äußert sich das Streben nach Herrschaft im kleineren Rahmen über das „Recht haben wollen“. Es ist wirklich eine Frage des Bewusstseins, es zu erkennen, dass jede Sichtweise und auch meine nur eine von vielen sein kann. Wir müssen es lernen die Sichtweisen der Menschen, die uns begegnen, einfach so unkommentiert stehen lassen zu können.
Natürlich geht es viel eher oder offenkundiger um Herrschaft, je größer die Gemeinschaft ist, in die sich Menschen freiwillig einordnen. Aber keine Struktur, die allein schon aufgrund ihrer Existenz Herrschaft ausübt, kann sie dauerhaft unter Zwang ausüben. Herrschaft braucht die Freiwilligkeit der Menschen. Insofern ist es eine Frage des freien Willens, sich unter eine Herrschaft zu begeben oder nicht. Ich erkenne, dass es für viele Menschen nicht leicht zu sein scheint, ihren Weg in sich selbst zu finden. Deshalb glaubt man gerne, dass andere Menschen einem den richtigen Weg zeigen können. Das kann niemand. Auch der größte Prophet war nur ein Mensch. Was er gesehen hat, war mit seinen Augen gesehen worden und deshalb nur für ihn bestimmt.
Wenn wir genau hinschauen, erkennen wir, dass es das Böse als Bedrohung so gar nicht gibt. Es ist nur der Anteil im Menschen, der nach Sicherheit durch Herrschaft strebt. Je mehr Menschen sich freiwillig in eine Struktur von Herrschaft einordnen, desto größer kann sich diese Form der Herrschaft ausdehnen. Dabei geht es nie um richtig oder falsch, sondern ob es möglich sein wird, was im Streben nach einem guten Leben getan werden möchte. Dieses Streben existiert auf allen erdenklichen Ebenen, wo es Existenz gibt. Was existiert möchte weiterhin existieren und seine Existenz ausdehnen. Das kann ihm nur über die Freiwilligkeit des Mitmachens anderer Existenzen gelingen, die sich dessen Existenz freiwillig unterordnen.
Mitunter ist es auch nur ein sich gegenseitiges Benutzen, für den eigenen Vorteil. Wenn Menschen glauben etwas bekommen zu können, begeben sie sich leichter unter eine bestehende Herrschaftsstruktur. Man hört da gerne solche Aussagen wie: „Das bringt mir was, deshalb gehe ich dort wieder hin.“ Die gegenteilige Aussage wäre: „Das bringt mir nichts, deshalb gehe ich dort nicht hin.“ Herrschaft muss immer mit Angeboten kommen, die die Menschen zu etwas verführen sollen, was sie ohne Angebote nicht tun würden. Dabei muss es nicht immer ums Geld gehen. Die Begriffe Aufmerksamkeit und gesehen werden spielen dabei eine viel bedeutendere Rolle.
So ist jedes Recht haben wollen, jedes Urteilen, jede Aussage von ‚das ist gut‘ oder ‚das ist angenehm‘ ein Ausdruck von Unsicherheit oder sogar Angst, das nach Sicherheit und Bequemlichkeit verlangt. Was das angenehme Gefühl von Sicherheit beeinträchtigt muss weggestoßen, bekämpft, wegoperiert oder umgebracht werden. So ist es nicht verwunderlich, in welch einer verbogenen Welt wir leben.
Wir sind es immer selbst, die uns die Welt erschaffen, die zu unserem Bewusstsein passt. Insofern muss jede Konzept-Vorstellung irgendwann enttäuscht werden, dass es nur das richtige Konzept oder die richtige Ideologie braucht, um das schöne und angenehme Leben zu erlangen. Die Selbsttäuschung oder Illusion ist in der begrenzten Sichtweise angelegt. Wenn ich in die eine Richtung blicke, kann ich nicht gleichzeitig in die anderen Richtungen blicken. Die anderen Richtungen sind aber trotzdem da. Sie wären erst weg, wenn ich keinem Menschen begegnen würde.
Viele Menschen haben Überlegungen, sich in die Natur, in die Einsamkeit, vielleicht als Einsiedel zurückzuziehen. Die Einsamkeit kann schon eine gute Hilfe bei der Selbsterkenntnis sein. Aber dauerhaft ist das keine Lösung. Sie kann auf der Ebene des Bewusstseins eher zu einer Stagnation führen. Wer keinem Menschen mehr begegnen möchte, möchte sich selbst nicht begegnen. Denn jede Begegnung ist auch ein Spiegel des eigenen Selbst.
Die wirkliche und nachhaltige Heilung ist nicht mit der Anwendung von Methoden, Medikamenten, Kräutern, Energien, Konzepten, Geisterbeschwörungen oder mit Sprüchen zu bekommen, sondern mit der bewussten Erkenntnis des eigenen Anteils dessen, was die Ursachen meines Leidens sind. Wenn ich den eigenen Anteil, also das Dämonische an mir nicht sehen möchte, spalte ich mich von mir selbst ab und das Drama nimmt seinen Lauf.
Wirkliche Heilung ist auch nicht zu bekommen, wenn ich bestimmte Menschen meide, von denen ich mich vielleicht provoziert fühle oder die mich in meinem Denken herausfordern. Ich muss es lernen jede Begegnung wie ein Geschenk zu betrachten. Das Geschenk ist immer reich bepackt mit unglaublich wertvollen Erkenntnissen. Wenn ich sie von mir wegschiebe, mich distanziere oder behaupte, dass die anderen Menschen falsch seien, behaupte ich das eigentlich von mir selbst.
Heilung ist dann gegeben, wenn du das in dir angelegte scheinbare Naturgesetz zu durchbrichst, das scheinbar nach Sicherheit, Bequemlichkeit und nach einem schönen Leben verlangt. Wenn du dabei bleibst, dich dieser Form der Herrschaft unterzuordnen, bleibst du in deinem Leiden gefangen. Was wir lernen dürfen – also niemand muss das tun – ist die Kunst der Selbstermächtigung über das dämonische in sich selbst hinauszuwachsen. Damit wird jede Form des Verlangens nach einer Wohlfühlatmosphäre, nach einer scheinbar guten Energie in einem Raum von Begegnungen zu einer Farce. Wenn du das erkennst, dass du selbst der Dämon bist, der dir deine Ängste macht, weil es in dir existieren möchte, findest du auch den Weg aus dieser Situation heraus.
Der richtige Weg ist nicht da zu finden, wo es Konzepte, Ideologien oder Methoden gibt, sondern im reinen und unverfälschten Sein dessen, was du schon immer warst, jetzt bereits bist und immer sein wirst. Es ist das göttliche Prinzip in dir und durch dich selbst. Dein Paradies ist das, was du lebst, nicht das, wonach du strebst. Wer könnte meinen, dass diese Erkenntnisse falsch seien? Doch nur derjenige, der es nicht verstanden hat.
Alles Liebe
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