Leben ist Leiden ist Dukkha
Einmal kann man sich die größten Mühen geben und es funktioniert nichts. Ein anderes Mal denkt man nicht darüber nach, was man macht und alles fügt sich, wie es geschehen soll. Dieses Phänomen möchte ich gern in diesem Beitrag beleuchten.
Es handelt sich dabei um ein Phänomen, weil die meisten Menschen es sich nicht erklären können. Also sie verstehen es nicht. Und doch ist es so einfach. Wie immer alles ganz einfach ist.
Alles unterliegt der Veränderung. Was einmal entstanden war, wird wieder vergehen. Jedes Leben, das einst begonnen hat, muss auch sterben. Jede Idee, die irgendwann entstanden war, muss auch wieder vergehen. Das ist das universale Gesetz dieses Universums. Wir dürfen erkennen, wenn es sich um das universale Gesetz handelt, gilt es für alles im Universum.
Dies gilt nicht nur für jedes Leben, für jeden Stein und jede Pflanze, es gilt auch für jedes Konzept, für jedes Wollen, für jede Idee, sei es politisch, gesellschaftlich oder ideologisch. Das bedeutet, alles ist bereits zum Scheitern (Sterben) verurteilt, bevor es begonnen hat zu existieren. Warum ist das so?
Das ist so, weil alles nur ein Traum ist, ein Spiel, eine Illusion oder wie auch immer du es bezeichnen magst. Es ist nicht echt. Echt ist allein das, was du wirklich bist. Und das hat nichts mit deinem Lebenskonzept zu tun. Was du wirklich bist ist bereits dort angekommen, wonach du dich scheinbar sehnen magst.
Buddha hatte es beschrieben
Siddhartha Gautama, der spätere Buddha, benannte dieses Phänomen mit Dukkha (Duhkha). Der Begriff kommt aus dem Sanskrit und meint unbehaglich, unangenehm, widerwärtig; sowie Leid, Unglück, Unbehagen, Schmerz, Sorge, Schwierigkeiten, Kummer, Trauer. Deshalb wird der Begriff gern verkürzt mit dem Substantiv Leiden oder Schmerz interpretiert.
Dukkha, also das Leiden, bildet in der heutigen, insbesondere in der westlichen Welt dadurch den Gegenpol zu Sukha, also Vergnügen. Wer leidet muss sich nur dem Vergnügen hinwenden, schon ist das Leiden nicht mehr da. Aber in Wahrheit stimmt das so natürlich nicht. Denn Dukkha ist eine Aktion im Tun / Handeln, wie auch das Vergnügen eine Aktion im Handeln ist. Aber die Freude braucht keine Aktion. Es erscheint nur so, als würde die Freude einen Gegenpol darstellen. Man könnte es eher so beschreiben, dass Freude nur dann möglich ist, wenn die Abwesenheit von Leiden gegeben ist. Erkennst du den Unterschied?
Aber wie kann man es hinbekommen, in einer Welt voller Leiden ohne Leiden zu sein? Man kann es nicht durch die Erzeugung von weiteren Konzepten erreichen. “Wenn wir es so machen wird alles gut!“ Man kann es nicht erreichen, durch ein Leben in Saus und Braus, durch Reichtum, Ignoranz, Hochnäsigkeit, Abscheu oder Ekel. Man kann es auch nicht hinbekommen, indem man ein Einsiedler wird.
Leiden gibt es nicht
Das, was man gerne als Leiden beschreiben möchte, was also durch Verlust, Scheitern, Erkrankung, Kränkung usw. ausgelöst werden kann, begründet seine Existenz nicht dadurch, dass Leiden da ist, sondern dadurch, weil es so interpretiert wird, dass es da ist. In Wirklichkeit ist es nicht da.
Wenn du heute Morgen in den Supermarkt gegangen warst und dir eine Schale Obst gekauft hast und zuhause angekommen feststellen musstest, dass das Obst so gut verpackt war, dass du das bereits verdorbene Obst dazwischen nicht erkennen konntest; Wie gehst du damit um? Ärgerst du dich darüber? Oder nimmst du es so hin? Daran entscheidest du selbst, ob du leidest oder nicht.
Wenn du dich darüber ärgerst, wer macht diesen Ärger? Der Supermarkt jedenfalls nicht. Bleibt nur Einer, der den Ärger macht. Dieser Ärger begründet sich auf Vermutungen oder besser Interpretationen. Vielleicht denkst du, dass du es hättest besser machen müssen. Oder eben darauf, dass die Mitarbeiter im Supermarkt dich als Kunden betrügen wollten. Oder dass sie zu blöde sind, die Ware zu kontrollieren.
Nichts von alle dem ist wahr. In Wahrheit erfährt sich das Leben durch sich selbst. Das bedeutet: Die Dinge, die passieren, geschehen sowieso. Sie geschehen nicht, um dich zu ärgern. Da gibt es auch keinen Gott oder Geist, der dich ärgern möchte. Vielmehr kannst du dadurch, dass solche Begebenheiten in dein Leben kommen, an dir selbst beobachten, wie du darauf reagierst. Es ergibt sich die Gelegenheit, dich selbst und dein schauspielerisches Wesen zu erkennen. Dieses Wesen bist du aber nicht wirklich. In Wahrheit spielst du dir selbst nur dein eigenes Drama vor.
Dieses Schauspiel trifft auf alle Leidensformen zu, die du jemals nennen kannst und jemals erleben kannst. Angst, Sorgen, körperliche und seelische Schmerzen, Verluste, Beziehungsprobleme, Mitleid und vieles andere mehr. Die begründen sich alle nur auf Interpretationen und Vermutungen. Nichts davon ist wahr. Weil dies alles nicht echt ist, sind auch sämtliche Vermeidungsstrategien, die dieses scheinbare Leiden abwenden sollen, ebenfalls nicht echt.
Wenn wir es wirklich bis zu Ende durchdenken, ist jedes Handeln, jeder Aktionismus, jeder Plan, etwas besser machen zu wollen, in gewisser Weise eine Strategie-Form, um das was wir Leiden glauben zu kennen, abwenden zu wollen. Weil es eben nicht echt ist, ist alles von Anbeginn immer schon zum Scheitern verurteilt.
Die friedliche Revolution
Im Augenblick finden jähe Wendungen statt. Diese Wendungen finden nicht im Außen, sondern in den Menschen selbst statt. Das Bewusstsein erweitert sich bei vielen Menschen enorm. Sie können dadurch mehr verstehen oder erkennen, als noch vor wenigen Jahren. Ihr Bewusstsein gaukelt ihnen jedoch vor, dass sie es immer schon so gewusst haben. Das bedeutet, das erweiterte Schauen macht den Menschen nicht unbedingt zu einem vollkommenen Wesen, das nun vor Stolpersteinen, Missgeschicken oder vor dem Leiden geschützt sei.
Es ist also immer gut, sich selbst zu beobachten. Was ich heute sehe, habe ich das immer schon so gesehen oder was hat sich da geändert? Wenn sich bei dir das Blickfeld erweitert, kann dies auch bei anderen Menschen geschehen. Gestatte ihnen, die Dinge heute anders betrachten zu können, als gestern noch. Das Leben, das sich durch sich selbst erfährt findet nicht gestern oder morgen statt, sondern jetzt. Immer jetzt passieren Dinge, die wir nicht vorhergesehen haben.
Dennoch ist es so, dass dieselben Menschen nie alles gleichzeitig sehen können. Es kommt immer darauf an, worauf man seine Konzentration (Aufmerksamkeit, Achtsamkeit) lenkt. Was im Blickfeld ist, kann gesehen werden. Was außerhalb des Blickfeldes ist, kann nicht gesehen werden.
Wenn wir vorhin gesehen haben, dass sich das Leben durch sich selbst erfährt, wissen die Menschen, die jetzt auf die Straßen gehen und nach Freiheit verlangen, noch nicht, dass auch dieses Verlangen bereits vor seiner Realisation zum Scheitern verurteilt ist. Warum ist das so?
Das neue ist nicht besser, sondern anders
Viele Menschen fahren regelmäßig in den Urlaub, erkunden Gegenden, wo sie vorher noch nie waren. Was sie dort erleben, sind immer neue Sinneseindrücke. Dabei kommt es immer wieder vor, dass Menschen dann sagen: “Hier bleiben wir. Hier ist es so schön, viel besser als zuhause.“ Dann wird alles darangesetzt, den Umzug so schnell wir nur irgend möglich zu organisieren.
Vielleicht ein paar Wochen, Monate oder Jahre danach hat sie der Alltag auch dort eingeholt. Ihnen begegnen dort dieselben Herausforderungen, wie am bisherigen Wohnort. Sie bekommen es mit denselben Idioten als Nachbarn zu tun. Es stellt sich heraus, dass es am neuen Wohnort nicht wirklich besser ist, sondern nur anders.
So darf man sich die Prozesse auch vorstellen, wenn die aktuell stattfindenden Demonstrationen dazu führen, dass das Merkel-Regime abdankt und andere das Ruder übernehmen. Die Welt ändert sich nicht wirklich. Sie schaut dann nur anders aus. Also auf der Bühne finden wir vielleicht eine andere Dekoration vor. Die Darsteller fühlen sich vielleicht ein bisschen echter an. Dennoch bleibt die Welt, was sie ist, ein Spiel, eine Illusion, ein Traum, wie auch immer du es bezeichnen magst. Dennoch wird es geschehen.
Man könnte jetzt sagen, dass die Menschheit doch nun schon so oft einen Totalitarismus durchlebt hat. Damit muss doch irgendwann mal genug sein! Ja, das könnte man meinen. Weil du persönlich es bisher nicht verstanden hattest, wie er zustande kommt, musst du es jetzt erfahren. Durch dein Nichtwissen hilfst du dabei mit, diesen neuen Totalitarismus entstehen zu lassen.
Er entsteht durch Verführung. Sämtliche Bewegungen, die bisher in dieser Welt stattgefunden hatten, wurden früher oder später eingefangen, also durch diejenigen für sich nutzbar gemacht, die an der Spitze der Pyramide standen. So wird auch dieses mal wieder geschehen.
Du darfst dabei anerkennen, dass du mit deinem Geist in einem Schwarm von Geistern gefangen bist. Zusammen ergeben die Geister einen sogenannten Mainstream (Hauptstrom). Es ist dabei völlig egal, ob er sich alternativ nennt. Es ist ein Mainstream. Wie ein Schwarm Fische, der nicht erkennt, dass ein riesiger Walfisch mit geöffnetem Maul auf sie zu schwimmt, kannst du es in deinem Schwarm nicht erkennen, wo dich der Schwarm mit deinem Leben hinführt. Wenn man es weiß, wie es funktioniert, ist es immer ganz einfach. Aber bis dahin erscheint das alles, wie Magie.
Was sich nicht ändert
Deine Herausforderung besteht darin, nicht mehr mit dem Geist, mit dem Denken, mit dem Urteilen, mit dem Intellekt, mit dem Bewusstsein oder mit dem Erkennenden zu agieren, sondern die Dinge einfach fließen zu lassen und nicht mehr darüber nachzudenken, ob dies oder jenes richtig oder falsch, gut oder böse, angenehm oder unangenehm, wohlschmeckend oder bitter erscheint.
Das wahre Wesen in dir kennt diese Aspekte alle nicht. Es hat sie erst durch dich kennen lernen dürfen und es ist dir dafür unendlich dankbar, dass du ihm dieses Erkennen ermöglicht hast. Wenn du dies als Wahrheit annehmen kannst, ist es nur noch ein kleiner Schritt, den Weg nach Hause anzutreten.
In Wahrheit ist die Erlösung bereits in dir angelegt. Es kann sein, dass du sie im jetzigen Moment nur noch nicht erkennen kannst. Aber, du darfst dir darüber gewahr sein; Sie ist bereits da. Das Beste daran ist, dass du dafür nichts tun musst und auch nichts dafür tun sollst. Das Einzige, was du tun könntest, wäre damit aufzuhören, was du bisher getan hast und nichts Neues anstatt dessen zu tun. Es gibt nichts zu tun!
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Ich habe diesen Text nicht dafür geschrieben, um dir zu erzählen, was ich für die Wahrheit halte. Die eine Wahrheit gibt es nicht. Ich möchte dir nur aufzeigen, dass es neben deiner Wahrheit noch andere Betrachtungsweisen gibt. Wer sich viele unterschiedliche Betrachtungsweisen ansehen kann, ohne dabei einen inneren Groll zu verspüren, wird vermutlich jemand sein, der in seinem Frieden angekommen ist.