Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was verzählen.

Liebe Freunde, nach einiger Zeit der Stille möchte ich Euch hiermit ein kleines Update geben. Viele von Euch wissen es sicher schon; in 2019 habe ich einen Bus-Führerschein erworben. Jetzt arbeite ich bei einem Charterbus-Anbieter in Berlin. Dazu ist es nicht gekommen, weil ich irgendwie in der Klemme war oder aus der Not heraus, irgendeinen Job annehmen musste. Nein, wie alles in diesem Leben, war auch dies eine ganz bewusste Entscheidung. Auch diese hat sich als richtig erwiesen und ich möchte Euch dazu einladen, daran teilzuhaben.

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was verzählen.

(Blogtitel von Matthias Claudius (1740 - 1815), deutscher Dichter, Redakteur, Erzähler. Quelle: Urians Reise um die Welt, 1786)

Diese Entscheidung ist ähnlich zustande gekommen, wie die, mir Spielfilme, Filme rund um wahre Begebenheiten, Fantasyfilme oder Serien anzuschauen. Jeder Film ist wie eine Geschichte, die mir ein Mensch erzählt haben könnte. Ich betrachte eine Geschichte als das, was sie ist. Sie ist nicht real, sondern nur eine Geschichte. Aber daran, wie etwas erzählt wird, kann man ablesen, was offenbart und was verborgen bleiben soll. Ein Brockenkonflikt zum Beispiel kann vom betroffenen Menschen nicht direkt beschrieben werden. Vielmehr umschifft er das, was er an sich selbst nicht sehen kann oder möchte, also nicht beschreiben kann. Für seine Konflikte darf man niemanden verurteilen. Der Betroffene kann es ja nicht sehen.

Es kommen bei mir also zu wenig Menschen vorbei, um nach Rat und Hilfe zu fragen. Zu wenig heißt, es kommen schon Fragen auf mich zu, aber nicht so viele, wie es mein Bewusstseinshorizont braucht, um sich immer weiter ausdehnen zu können. Das bedeutet also, dass ich mich mit dem Zusammenkommen mit unterschiedlichsten Gruppen weiter schulen kann.

Ich habe als Charterfahrer an jedem Tag mit anderen, aber hauptsächlich mit fröhlichen Menschen zu tun, die immer andere Reiseziele ansteuern wollen. Dabei versuchen die Menschen in der Regel zu überdecken, was sie bei sich selbst im Verborgenen halten wollen. Es ist also nicht erforderlich, dass mein Gegenüber davon Kenntnis hat, dass ich ihn anders betrachte, als andere Menschen. Es ist trotzdem sichtbar, was ich sehen möchte.

Zu meiner Arbeit gehört auch der eine und andere Schülertransport. Dabei ist mir aufgefallen, dass es nicht die Dienstvorschriften sind, weshalb Lehrkräfte mit ihren Schülern so umgehen, wie sie mit ihnen umgehen. Die eine Schüler-Gruppe fährt mit vier Betreuern, die ständig am Schimpfen sind. Je mehr sie schimpfen, desto unruhiger ist die Gruppe. Eine andere Gruppe hat nur einen Betreuer dabei. Wieder eine andere Gruppe übergibt die komplette Schulklasse in die Obhut des Busfahrers, der die Steppkes von sechs bis acht Jahren dann am Zielort sicher abliefern muss.

Es gibt also keine Vorschrift, wie die Kinder zu transportieren sind. Außer, dass sie nicht mehr als 500 Meter Fußweg zurücklegen dürfen (Schreibt der berliner Senat vor). Wenn die Strecke zur Schwimmhalle weiter als einen halben Kilometer ist, muss die Schule einen Bus organisieren.

Wenn es nicht die Vorschriften sind, wonach die Lehrkräfte handeln, was ist es dann? Es sind auch hier die eigenen Ängste, die die Menschen antreiben. Je mehr Ängste Lehrkräfte haben, desto mehr Sicherheitsvorkehrungen wollen sie in ihrem Umfeld durchsetzen. Die kleinste Lautäußerung eines Schülers kann die Lehrkraft dazu bringen, wieder zu schimpfen. Die Menschen sind es also immer selbst, die sich in ihren Ängsten eingemauert haben. Und ganz wichtig: Die Kinder ohne einen Erzieher im Bus, waren bisher die Artigsten.

Meine erwachsenen Fahrgäste wollen natürlich Sehenswürdigkeiten innerhalb von Berlin sehen, aber auch im Umland und auch fernere Ziele gehören dazu. Seltener kommen Fahrten über mehrere Tage im internationalen Bereich vor. Schön wäre vielleicht mal eine Tour über 14 Tage oder mehr quer durch Skandinavien. So etwas ist auch für den kleinen Geldbeutel machbar. Noch dazu ist das Reisen mit dem Bus, wenn er voll besetzt ist, sehr umweltfreundlich.

Dabei fällt mir immer öfter auf, dass sich die meisten erwachsenen Menschen wie unmündige Kinder verhalten. Nicht nur wegen der Sandkastenspiele: „Ähh, du hast mir mein Schippchen geklaut, dafür haue ich dich mit meiner Sandkuchenform.“ Nein, man kann beobachten, dass die meisten Menschen nie erwachsen werden konnten. Das ist vielleicht so zu verstehen, dass z.B. ein domestizierter Schäferhund, nie selbst jagen können wird. Zumindest solange nicht, bis er sich auf eigene Verantwortung selbst versorgen MUSS.

So kann ein Mensch, der die Laufbahn „Kindergarten, Schule, Berufsausbildung, Studium und Weiterbildung“ genossen hat, kaum über sich selbst bestimmen. Er kann keine eigenen Ideen aus sich selbst hervorbringen. Er übernimmt vorgefertigte Lösungen von anderen und ist sogar darauf angewiesen, gesagt zu bekommen, was richtig oder falsch ist. Dieser Mensch hat es nie gelernt, für sich selbst zu denken. Daraus folgt, dass er auch kaum die Selbstheilung für sich entdecken kann. Das bedeutet, wirklich erwachsene Menschen sind immer seltener zu finden. Das wären Menschen, die sich im Verlauf ihres Lebens ihres wahren Selbst bewusst geworden sind. So bekommt das Wort Selbstbewusstsein eine wahrlich wohltuende Bedeutung.

Ihr kennt sicher den Ausspruch von Shakespeare: „Das ist die Seuche unserer Zeit; Verrückte führen Blinde.“ (aus der Tragödie König Lear) Mit „Seuche“ meinte er sicher das, woran die Menschheit flächendeckend erkrankt sein mag, womöglich das Unwissen oder die fehlende Weisheit. Als „Verrückte“ können diejenigen betrachtet werden, die als Unwissende in Konzepten denken und leben, dass man etwas tun müsse, um etwas zu erreichen, um die Welt zu gestalten oder zu retten, um gut zu sein, um Anerkennung zu erfahren oder um gesehen zu werden. Als „Blinde“ können die Unwissenden betrachtet werden, die sich durch Konzepte führen lassen, die durch andere Menschen entworfen wurden. „Wenn ich dies oder jenes tue, dann bin ich richtig, dann wird es mir bestimmt besser gehen! Der Onkel Doktor muss das ja wissen, denn der hat es ja schließlich gelernt“ Das ist Kindergarten!

Es gibt aber Möglichkeiten, aus dem Dilemma des kindlichen Daseins herauszukommen. Man sollte die Absicht entwickeln, sich als das erkennen zu wollen, was man in seinem wahren Wesen wirklich ist. Man muss also versuchen das wirkende Prinzip an sich selbst zu erkennen. Das wird sichtbar, nachdem man sein Gewissen geklärt hat, seine Blockaden und Traumata in den Frieden gebracht hat und nachdem man erkannt hat, was man nicht ist. In Wahrheit ist man auch nicht das innere Kind, das Gefühl, der Herzschlag und auch nicht das Denken. Man hat Gedanken, man ist aber nicht der Gedanke. All diese Aspekte, die man nicht ist, darf man abstreifen. Übrig bleibt dann der göttliche Kern dessen, was wirklich wahr ist und keine Illusion.

Ihr könnt an dieser Beschreibung erkennen, dass diese Einladung nicht zu Euch gekommen ist, um mir mein Leben zu finanzieren oder meine Arbeit als Charter-Fahrer auszulasten. Nein, das Unternehmen, bei dem ich angestellt bin, ist sehr gut ausgelastet und nicht auf Werbung dieser Art angewiesen. Ich tue das also für mich selbst. Nicht das Ego möchte das, sondern das Erkennende, also das Bewusstsein. Es möchte sich ständig ausdehnen und erweitern. Das geschieht nur durch neue Erkenntnisse. Wenn eine Frage im Raum steht, von der ich vorher keine Ahnung hatte, muss ich mich bemühen, das was ist, der Frage entsprechend, neu zu ordnen. Davon muss mein Gegenüber, in diesem Fall die Reisegruppen, nichts erfahren. Das Erkennende erkennt trotzdem, was es im jeweiligen Augenblick zu erkennen hat. Wie jeder Mensch darf auch ich nur dann antworten, nachdem ich gefragt wurde. Es gibt ja schließlich den freien Willen, nicht die richtigen Fragen zu stellen. Dann gibt es auch keine Antwort.

Einen Charter-Bus kann man zusammen mit einem oder zwei Fahrern mieten. Man bestimmt dann selbst das Reiseziel und die Zwischenstopps. Die Kosten sind in diesem Verkehrssegment erstaunlich günstig. Ein preiswerteres Reisen, als mit einem gecharterten Bus, gibt es nicht. Wenn ein großer Bus voll besetzt ist kostet die Busreise pro Tag und Fahrgast gerade mal um die 30 Euro. Das ist günstiger, als so manche Reise mit dem eigenen Pkw, mit der Bahn oder über das Reisebüro.

Das bedeutet: Ich möchte Euch dazu einladen, diese unsere wunderbare Welt – denn sie ist bunt und nicht schwarz/weiß – aus neuen Perspektiven kennenzulernen. Diese Welt besteht nicht nur aus entweder guten oder bösen Menschen, sondern nur aus Menschen, die es nicht besser wissen. Die Unwissenheit ist verbreitet, sowohl auf den scheinbar guten, als auch auf den scheinbar bösen Seiten.

Menschen können nur das tun, was sie kennen oder was sie bereits wissen, Was sie nicht wissen, können sie auch nicht anwenden. Aus Unwissen entsteht leicht ein Zwangsverhalten. Menschen müssen andere Menschen und das was passiert ständig beurteilen bzw. verurteilen. Jedoch sind die Dinge nur dann gut, wenn sie von Nutzen sind. Wenn sie nichts nutzen, sind sie in der Regel böse. Aus diesem Zwangsdenken kann man gut herauskommen, wenn man sich oft und gerne mit Menschen umgibt, die völlig unterschiedliche aber plausible Ansichten haben, und die fröhlich sind und guter Stimmung sein wollen. Dazu bietet sich prima eine gemeinsame Busreise an.

Was braucht man dazu, wenn man selbst eine Bustour planen möchte?

  • Ein Reiseziel (vielleicht Kraftorte, Anastasia-Siedlungen, Aussteiger-Gruppen, Naturdenkmale, Natur- oder Wildschutzgebiete uam.)
  • Eine Gruppe, die dasselbe Reiseziel hat.
  • Die Reise kann durch die Gruppe selbst geplant werden, mit all seinen Zwischenhalts, Verpflegung im Bus oder Raststätten/Restaurants, Hotelbuchungen und Sehenswürdigkeiten.
  • Die Dispositionsabteilung des Busvermieters kann natürlich auch die Planungen und Buchungen vornehmen. Das macht die Reise dann aber natürlich teurer.
  • Erst wenn die Tourdaten grob feststehen tritt man an den Busvermieter heran und mietet das Fahrzeug mit Fahrern für den geplanten Zeitraum der Tour. die zwischen ein paar Minuten, einem Tagesausflug, bis mehrere Wochen dauern kann.

Wenn die Lenkzeit von neun Stunden je Tag nicht überschritten wird, kann die Tour mit einem Fahrer auskommen. Bei längeren Fahrzeiten schreibt der Gesetzgeber einen zweiter Fahrer vor, der dann dazu disponiert wird. Der Hof, bei dem ich arbeite, kann modernste Fahrzeuge zur Verfügung stellen. Die Anzahl der Sitzplätze hängt vom Fahrzeugtyp ab. Es stehen Fahrzeuge zur Verfügung die flexibel jede Gruppengröße zwischen 8 und 69 Personen transportieren können. Dementsprechend flexibel kann die richtige Fahrzeuggröße angemietet werden. Je größer die Gruppe wird, desto günstiger wird der Preis je Fahrgast.

Ihr könnt Euren Bus natürlich bei einem der vielen nationalen und internationalen Charterbus-Anbieter mieten. In Berlin gibt es da schon ein halbes Dutzend. Preislich unterscheiden sich die Anbieter kaum. Wenn Ihr möchtet, dass ich Eure Tour durch die Straßen lenke, müsstet Ihr den Bus in der Firma anmieten, in der ich tätig bin. Ich nenne Euch den Namen bei Bedarf natürlich gerne. Vorher müssten die Gruppengröße und das Ziel feststehen.

Falls sich eine entsprechende Gruppe zusammenfindet, würde ich gerne eine Tour nach Würzburg durchführen, zu den Betriebsstätten der „Universelles Leben Stiftung“, mit Übernachtung im Hotel natürlich. Aber das ist nur eine Idee.

Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn diese Informationen auf Euren Geschmack trifft und wir die eine oder andere Tour durch diese wunderschöne Welt gemeinsam gestalten können.

Ambarishah

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